20. September 2023 | Bericht
Die Weltwirtschaft verlor im zweiten Quartal wieder an Fahrt. Sowohl der Produktionsanstieg in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch die Dynamik in einigen Schwellenländern verringerte sich. Die Inflationsraten blieben in vielen Ländern trotz der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken hoch und dämpften den Konsum. Steigende Zinsen belasteten Wachstum und Investitionen. Wie sich Gesamtwirtschaft und Industrie in wichtigen Ländern entwickelten und welche Perspektiven sich ergeben, geht aus der aktuellen Business Worldwide hervor.
Die Industrie befindet sich weltweit im Abschwung. Die Stimmung bei den Unternehmen trübte sich im Frühjahr ein und blieb bis zuletzt gedämpft. Die globale Industrieproduktion ging im zweiten Quartal trotz der wirtschaftlichen Öffnung in China deutlich zurück, und der Welthandel war in der Tendenz rückläufig. Probleme in den Lieferketten spielten kaum mehr eine Rolle, dafür waren die Industriebranchen mit zunehmendem Auftragsmangel konfrontiert.
Die globale Chemieproduktion konnte sich nicht von ihrem Tief erholen. Die Produktion nahm gegenüber Vorquartal leicht ab. Mit Ausnahme von China und Russland blieb in den großen Ländern das Vorjahresniveau in weiter Ferne. Die hohen Kosten auf der einen Seite und eine abnehmende Nachfrage auf der anderen Seite bremsten die Entwicklung.
Auch die Pharmaproduktion konnte ihr hohes Vorquartal nicht halten. Die nachlassende Nachfrage nach Impfstoffen führte teilweise zu deutlichen Produktionsdrosselungen.
Ausblick: Keine spürbare Erholung in Sicht
Eine schnelle, spürbare Erholung zeichnet sich weiterhin nicht ab. Die Inflation ist zwar zuletzt vor allem dank der wieder niedrigeren Rohstoffpreise gesunken. Gleichwohl werden die Inflationsraten voraussichtlich erst im Jahr 2025 wieder nachhaltig in die Nähe der Zielmarken gesunken sein. Damit halten die Notenbanken an der Straffung der Geldpolitik fest und diese bleibt restriktiv. Stützend bleibt vielerorts die Entwicklung auf den Arbeitsmärkten. Die Dynamik der Weltwirtschaft insgesamt bleibt schwach. In den USA schwächt sich das Wachstum als Folge der restriktiven Geldpolitik ab, Chinas Wirtschaft bleibt hinter den Erwartungen zurück und die EU entwickelt keine eigene Wirtschaftsdynamik und wird durch die schwache Entwicklung in den USA und China gebremst. Insgesamt rechnen wir für dieses Jahr mit einem Anstieg der Weltproduktion um 2,3 Prozent, im kommenden Jahr dürfte der Zuwachs noch niedriger ausfallen.
Service
Alle Daten und Fakten zur Entwicklung in wichtigen Ländern sowie Prognosen für 2023 und 2024 für Gesamtwirtschaft, Industrie und wichtige Industriezweige finden Sie in der aktuellen „Business Worldwide“ des VCI im Downloadbereich dieser Webseite.
Downloads
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Business Worldwide (deutsche Fassung)
PDF | 258 kB | Stand: 20. September 2023 -
Business Worldwide (English version)
PDF | 316 kB | Stand: 20. September 2023 -
Daten zur Business Worldwide 2. Quartal 2023
XLSX | 102 kB | Stand: 20. September 2023
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