22. Mai 2019 | Bericht
Das im September 2018 gegründete Forum Startup Chemie will die Rahmenbedingungen für Gründung und Wachstum junger Unternehmen verbessern. Die Arbeitskreise des Forums haben im April auf der 2. Stakeholder-Versammlung erste Ergebnisse präsentiert.
Zweimal jährlich findet die Stakeholder-Versammlung des Forums Startup Chemie statt. Sie bietet den Arbeitskreisen sowie Vertretern von Konzernen, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), Start-ups, Kapitalmarkt, Verbänden und wissenschaftlichen Gesellschaften die Möglichkeit, ihre Aktivitäten zu präsentieren.
Zu Beginn der 2. Stakeholderversammlung stellten Matthias Drieß, Professor für Chemie an der TU Berlin, und Sebastian Müller mit der „Chemical Invention Factory“ ein Gründerzentrum für Chemiestudenten und -doktoranden vor. Im Anschluss gab Calin-Mihai Isman, Geschäftsführer von Isman & Partner, praktische Tipps, worauf Start-ups bei Vertragsverhandlungen achten sollten. Geschäftsführer Frank Funke vom Digital Hub Rhein-Neckar informierte, wie digitale Innovationen durch die Zusammenarbeit von Start-ups, KMUs und Konzernen im Fokus der Chemie und der Gesundheit gefördert werden können.
Daran anknüpfend erläuterten die drei Arbeitskreise (AK) des Forums ihre Aufgaben. Der AK „Gründung“, der sich mit Start-ups bis zwei Jahre nach Gründung befasst, stellte seine Analysen zur Hochschul-Gründerlandschaft im Bereich Chemie vor und erläuterte Ursachen, die den Aufbau eines neuen Unternehmens erschweren.
Der AK „Wachstum“ hat kritische Punkte bei Verträgen zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen ermittelt und daraus einen entsprechenden Leitfaden erstellt. Außerdem widmet er sich der Förderung eines nachhaltigen Wachstums von Chemie-Start-ups. Dies bedeutet, dass junge Unternehmen ihre Einnahmen zunehmend auch aus Aufträgen von Kunden generieren müssen. Hierzu benötigen sie eine größere Sichtbarkeit in der Branche. Als eine Maßnahme dafür präsentierte der Arbeitskreis eine neue Datenbank, die einen Überblick über die deutschen Chemie-Start-ups gibt.
Die Erarbeitung neuer Geschäftsmodelle für die gegenseitige Unterstützung von Start-ups und Unternehmen an der Schnittstelle von Chemie und digitaler Wirtschaft hat sich der AK „Chancenfeld Digitalisierung“ zur Aufgabe gemacht.
In den kommenden Monaten wird das Forum Startup Chemie seine Aktivitäten weiter ausbauen. Updates hierzu werden am 18. November 2019 auf der 3. Stakeholderversammlung präsentiert.
Online-Datenbank im April gestartet
201 chemierelevante Start-ups sind derzeit recherchierbar
Die seit April 2019 online verfügbare Datenbank schafft kostenund registrierungsfrei Transparenz über rund 200 chemierelevante junge Unternehmen aus Deutschland. Die Firmen können nach Stichworten in den drei Rubriken Märkte, Produkte und Technologien gesucht werden. Die Stichworte der Rubriken können hierbei beliebig kumuliert werden.
Damit ist die Datenbank für Kunden, Kooperationspartner, Investoren und Stellensuchende interessant. Um internationale Sichtbarkeit zu schaffen, ist die Datenbank in englischer Sprache verfasst und soll in den nächsten Monaten auch auf Länder ausgeweitet werden, die an Deutschland angrenzen. Mit diesem Link geht es direkt zur Datenbank: https://forum-startup-chemie.de/startup
INFOGRAFIK: Diese Themen deckt die Online-Datenbank ab
Darstellung der Märkte, auf denen die 201 Start-ups tätig sind
Dieser Artikel ist im chemie report 05/2019 erschienen.
Kontakt
Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.