18. März 2021 | Position
Der Welthandel büßt seit Jahren an Dynamik ein. Die Ursachen sind vielfältig: Weltweit nehmen protektionistische Maßnahmen zu.
China greift verstärkt planerisch in seine Wirtschaft ein und verzerrt hierdurch den Wettbewerb im In- und Ausland. Die USA haben Zölle erhöht und einen Handelskrieg mit China begonnen. Gleichzeitig stellen die USA internationale Verträge infrage, darunter auch die Welthandelsorganisation WTO als Rahmen der Welthandelsordnung. Und auch in der EU ist im Kontext des Greens Deals und der Resilienz-Diskussion der Ruf nach Schutz heimischer Produktion lauter geworden, und der Brexit hat zu neuen Handelsbarrieren zwischen der EU und Großbritannien geführt. Neue bilaterale Handelsabkommen stoßen auf gesellschaftlichen und politischen Widerstand.
Die deutsche Wirtschaft profitiert aber stark vom Außenhandel – mit den EU-Partnern, aber auch darüber hinaus. Wohlstand und Lebensqualität hängen hierzulande stark an der Arbeitsteilung in internationalen Wertschöpfungsketten, neue Technologien werden in internationalen Partnerschaften entwickelt. Und auch die geopolitische Situation der EU würde mit einem Rückzug von den globalen Märkten eher schwächer als stärker, ebenso die Chancen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes. Daher darf eine Neujustierung der Handels- und Außenwirtschaftspolitik nicht zu Abschottung und Inseldenken führen, sondern muss weiter auf internationale Regeln, offene Märkte und partnerschaftliche Wirtschaftsbeziehungen setzen.
Bei diesem Text handelt es sich um einen Auszug aus„VCI-Positionen zur Bundestagswahl 2021".
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