10. September 2020 | Information
Die Politik hat die Bekämpfung von Kunststoffabfällen in der Umwelt und die Kreislaufwirtschaft auf der Agenda. Dabei sind die Vorteile von Kunststoffen für die Schonung von Ressourcen und Klima stets zu beachten. Damit keine Kunststoffe mehr in der Umwelt landen, muss die Entsorgung von Abfällen durch mehr und bessere Sammel- und Verwertungssysteme optimiert werden – und zwar weltweit. Gerade aus Regionen mit Nachholbedarf in der Entsorgung gelangen Abfälle noch zu häufig in die Meere.
Weltweites Engagement
Die Chemie- und Kunststoffbranchen unterstützen Projekte zum Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur, unter anderem in der weltweiten „Alliance to End Plastic Waste“ . Eine entscheidende Rolle bei der Entsorgung kommt außerdem dem Verbraucher zu. Deshalb leistet die Industrie auch Aufklärungsarbeit zur richtigen Entsorgung. An internationalen Lösungen arbeitet auch die Politik. Hier unterstützen die Kunststofferzeuger die Bundesregierung in Foren wie G7 und G20. Ein Erfolg ist das von 187 Staaten unterschriebene Baseler Übereinkommen zur Regelung von Abfallexporten. Es fördert einen globalen Markt zur Verwertung von Kunststoffabfällen nur unter Ländern mit entsprechenden Kapazitäten. Entscheidend ist es, die Exporte zukünftig auch effektiver zu kontrollieren.
EU-Politik zur Kreislaufwirtschaft
Die Europäische Union hat mit dem „Green Deal“ einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vorgelegt. Bei dessen Umsetzung sollte stets der gesamte Produktlebensweg für eine Kreislaufwirtschaft beachtet werden. Deshalb braucht es funktionierende Märkte für ökologisch sinnvolle Produkte.
Chemieindustrie und Kunststofferzeuger empfehlen:
- den EU-Markt für Rezyklate zu stärken
Die Zusammenarbeit marktbeteiligter Unternehmen in der „Circular Plastics Alliance“ zum Ausbau des Rezyklateinsatzes in neue Produkte muss fortgesetzt werden. Allerdings sind nationale Quoten keine geeignete Maßnahme. - die Deponierung von Kunststoffabfällen sofort europaweit zu beenden
Wie in Deutschland würde dies die Verwertung aller Kunststoffabfälle voranbringen. - Kunststoffe nicht zu benachteiligen
Häufig sind Kunststoffe die nachhaltigere Alternative. - die „Plastikabgabe“ für die Kreislaufwirtschaft zu nutzen
Bei der Ausgestaltung des neuen EU-Eigenmittels, das Zahlungen der Mitgliedstaaten für nicht recycelte Kunststoffverpackungsabfälle vorsieht, ist auf die zweckgebundene Verwendung für die Kreislaufwirtschaft zu achten. für die Kreislaufwirtschaft zu achten.
Europaweite Initiative
Die „Circular Plastics Alliance“ wurde von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. Das Ziel: ab 2025 jährlich mindestens 10 Millionen Tonnen recycelten Kunststoff in neuen Produkten einzusetzen (= +150 % gegenüber 2017). Mehr als 175 europäische Unternehmen, Verbände und Organisationen arbeiten daran.
Mikroplastik über REACH regulieren
Die Europäische Kommission plant eine Beschränkung von absichtlich eingesetztem Mikroplastik. Dafür hat die Europäische Chemikalienagentur ECHA einen Vorschlag vorgelegt. Die Chemieindustrie empfiehlt, die zentralen Vorgaben der geltenden Chemikalienverordnung REACH einzuhalten, zum Beispiel bei der Identifizierung des zu beschränkenden Stoffs.
Dieser Beitrag ist Teil des VCI-Politikbriefs „Zukunft Kunststoffe" (September 2020).
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