Verwertung von Kunststoffabfällen

Mehr recyceln, weniger verbrennen

10. September 2020 | Information

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In Deutschland wird etwas mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle energetisch verwertet. Die Industrie arbeitet daran, das dabei entstehende Kohlendioxid als Rohstoff für die Produktion zu nutzen. Da die Verfahren aber noch am Anfang stehen, engagieren sich die Kunststofferzeuger mit anderen Branchen, das Recycling auch anderweitig auszubauen.

In Deutschland wird etwas mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle energetisch verwertet. – Bild: © IU Liquid and water photo/shutterstock
In Deutschland wird etwas mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle energetisch verwertet. – Bild: © IU Liquid and water photo/shutterstock


Produkte recyclingfähig gestalten

Wer das klassische, mechanische Recycling weiter optimieren will, setzt auf eine verbesserte Produktgestaltung und moderne Sortiertechnologie. Die Herausforderung liegt vor allem darin, Produkte funktionsfähig und zugleich nachhaltig zu gestalten. Dazu zählt neben der Recyclingfähigkeit auch ein möglichst geringer Materialeinsatz bei voller Funktionalität – schließlich werden durch Materialeinsparung zu Beginn spätere Abfälle reduziert. Da letztlich die Zusammenarbeit aller an der Wertschöpfung beteiligten Akteure entscheidend ist, arbeiten die Kunststofferzeuger am „Runden Tisch Eco Design“ für Kunststoffverpackungen mit. 2019 wurde ein umfassender Leitfaden veröffentlicht, um mit möglichst wenig Verpackung möglichst viel Schutz zu erzielen und dabei auch die Recyclingfähigkeit zu berücksichtigen.

Chemisches Recycling vorantreiben

Das mechanische Recycling hat trotz aller Optimierungsfähigkeiten auch Grenzen. So lassen sich Kunststoffabfälle nicht unendlich oft mechanisch recyceln. Zudem sind stärker verschmutzte oder gemischte Kunststoffabfälle für das Verfahren eine Herausforderung. Deshalb ist das Verbrennen zur Energiegewinnung zumindest als Übergangslösung unverzichtbar. Für die Zukunft liegt bei schwerer recycelbaren Kunststoffabfällen großes Potenzial im chemischen Recycling, das sie in ihre Grundbausteine zerlegt. Diese stehen dann für die Herstellung von Produkten in Neuwarequalität zur Verfügung. Die Kunststofferzeuger und die chemische Industrie arbeiten deshalb daran, das chemische Recycling massentauglich sowie technologisch und ökologisch marktfähig weiterzuentwickeln.





Um die Kreislaufführung von Kunststoffen voranzutreiben, empfehlen die chemische Industrie und die Kunststofferzeuger:

  • Innovationen zu stärken Unternehmen sind auf dem Weg in die zirkuläre Wirtschaftsweise auf Freiräume und die Förderung von Investitionen angewiesen.
  • Technologieoffenheit zu wahren Das chemische Recycling muss als ergänzende Option neben den mechanischen Verfahren rechtlich als Recycling und somit als Beitrag zur Erfüllung aller relevanten Recyclingquoten anerkannt werden.

Dieser Beitrag ist Teil des VCI-Politikbriefs „Zukunft Kunststoffe" (September 2020).

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 Jenni Glaser

Jenni Glaser

Abteilungsleitung Politische Kommunikation