08. Juni 2020 | Position
Langfassung zu diesem Dokument
Die Große Koalition hat sich auf Eckpunkte eines Konjunkturpakets gegen die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie geeinigt. Der VCI hat nun eine erste Bewertung des Konjunktur- und Zukunftsprogramms vorgenommen.
Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Im April brach die Industrieproduktion gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent ein. Allerdings scheint nun der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht. Die Stimmungsindikatoren versprechen ab Mai eine Besserung. Es bleibt allerdings die Frage, wie stark diese Erholung ausfallen wird. Denn Verbraucher und Investoren werden sich trotz der Lockerungen vorerst noch zurückhalten - in Deutschland, der EU und weltweit.
Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung mit einem Volumen von 130 Mrd. Euro oder fast 4 % des Bruttoinlandsprodukts von 2019 für die Jahre 2020 und 2021 soll die Stimmung im Lande drehen und Konsum und Investitionen stimulieren. Rund die Hälfte der Mittel soll bereits in diesem Jahr ausgegeben werden.
Nach Einschätzung des VCI wird das Maßnahmenpaket dazu beitragen, die Konjunktur zu beleben und die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu überwinden. Die in dem Maßnahmenpaket enthaltenen Vorschläge zur Stärkung des nachhaltigen Wachstums reichen aber bei weitem nicht aus, um Wachstum und Innovationen dauerhaft zu stimulieren und die industrielle Basis zu modernisieren. Denn zum einen wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes nicht nachhaltig gestärkt, so dass der Exportsektor nur wenig von einer Belebung der Weltwirtschaft profitieren kann. Zum anderen stimuliert der Staat im sogenannten „Zukunftspaket“ die Entwicklungsrichtung eindimensional und nicht technologieoffen.
Aus Sicht der Chemie- und Pharmaindustrie sind weitere industriepolitische Maßnahmen erforderlich, damit Deutschland und Europa gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Die vollständige VCI-Bewertung des Konjunktur- und Zukunftsprogramms der BundesregierungPDF | 149 kB | Stand: 09. Juni 2020 kann hier oder im Kopf dieser Seite unter „Langfassung" heruntergeladen werden.
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Dr. Henrik Meincke
Abteilungsleitung Volkwirtschaft, Wirtschafts- und Industriepolitik
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