06. Februar 2019 | Bericht
In unregelmäßigen Abständen geben die TUIS-Werkfeuerwehren einen Einblick in ihre praktische Arbeit. In diesem Fall geht es um einen Güterzug im Güterbahnhof Passau: Aus einem Kesselwagen entströmte unter Druck verflüssigtes Propen, das mit Luft ein explosives Gemisch bildet. Den Spezialisten von TUIS gelang es, das Ventil abzudichten und so ein Umpumpen des Kesselwagens zu vermeiden.
Lage:
Juli 2018: Bei einer routinemäßigen Kontrolle eines Güterzuges im Güterbahnhof Passau stellte der Wagenmeister fest, dass aus einem Ventil Gas strömte. Es handelte sich dabei um unter Druck verflüssigtes Propen, das mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bildet.
Aus Sicherheitsgründen sperrten die Feuerwehren aus Passau, Haarscheid, Schalding r.d.D., die Werkfeuerwehr ZF Passau sowie Polizei und Bundespolizei ein Gebiet in einem Radius von 300 Metern ab. Die Oberleitungen der Bahnstrecke wurden stromlos geschaltet und geerdet.
In einem ersten Versuch gelang es den öffentlichen Helfern nicht, das Leck abzudichten. Daher beschloss die Einsatzleitung, die Alarmstufe zu erhöhen und das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) zu aktivieren.
Hilfe:
Unverzüglich nach dem Hilfegesuch rückte zunächst der TUIS-Fachberater der Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf aus dem Chemiepark Gendorf aus. Die örtliche Einsatzleitung in Passau forderte darüber hinaus technische Hilfe an. Parallel wurde daher Spezialausrüstung zum Umpumpen von unter Druck verflüssigten Gase verladen und das entsprechende Personal der Werkfeuerwehr zur rund 100 km entfernten Einsatzstelle entsandt.
Nach mehreren Versuchen gelang es den TUIS-Einsatzkräften, das Ventil abzudichten und so ein Umpumpen des betroffenen Kesselwagens zu vermeiden. Die Einsatzleitung vor Ort konnte nach acht Stunden die Sperrungen im Stadtgebiet von Passau aufheben.
Die TUIS-Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf war mit sechs Einsatzkräften sowie folgenden Fahrzeugen und Ausrüstung vor Ort: Einsatzleitwagen, Gerätewagen Logistik, Wechselladerfahrzeug sowie der Spezialausrüstung zum Umfüllen von unter Druck verflüssigten Gasen. Für die TUIS-Spezialkräfte dauerte der Einsatz etwa 10 Stunden.
Weiterführende Informationen zu TUIS
Video von einer TUIS-Übung im Mai 2017
So funktioniert TUIS - erklärt in knapp 4 Minuten
Kontakt
Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Monika von Zedlitz
Pressesprecherin Bildungs-/Forschungspolitik, Verkehrsinfrastruktur/Logistik/TUIS, Genehmigungsverfahren/Anlagensicherheit/Chemieparks, Recht/Steuern, Responsible Care, Expertenticker Umwelt & Sicherheit
- Telefon: +49 (69) 2556-1473
- E-Mail: zedlitz@vci.de