Reduktion von Treibhausgasen

Politikbrief spezial „CO₂-Preis“

Publikation

Dieser Politikbrief beleuchtet und bewertet die verschiedenen Modelle für eine Bepreisung von Kohlendioxid aus Sicht der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Er erläutert eingehend das System des europäischen Emissionshandels, über den die Treibhausgasreduktion dieses Sektors bereits erfolgreich geregelt ist.

Publikation
6 Seiten / DIN A4
Zielgruppe
Entscheidungsträger und Meinungsbildner in der Europa-, Bundes- und Landespolitik
VCI-Politikbrief „CO2-Preis

Hintergrund

Der Klimaschutz ist derzeit in aller Munde und die Debatte über weitere Anregungen zur Treibhausgasreduktion in vollem Gange – insbesondere über Modelle zur Bepreisung von CO2 wird wieder intensiv diskutiert.

Die Reduktion von Treibhausgasen ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie bereits erfolgreich über den europäischen Emissionshandel geregelt. Ein zusätzliches nationales Verfahren wäre für sie ein weiterer Kostenfaktor zulasten ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit.

Inhalt

  • Bewährtes bewahren – möglichst global handeln
    Derzeit wird in Deutschland vor dem Hintergrund eines Klimaschutzgesetzes über weitere Instrumente zur Treibhausgasreduktion diskutiert – auch für die Industrie. Insbesondere steht eine CO2-Bepreisung im Raum, die je nach Ausgestaltung zu einer unnötigen Zusatzbelastung für die Unternehmen führen kann.
  • In der Chemie hat Kohlendioxid bereits einen Preis
    Der EU-Emissionshandel gilt für die Sektoren Strom- und Wärmeerzeugung, energieintensive Industrien wie Chemie, Stahl und Aluminium sowie den gewerblichen Luftverkehr. Der Emissionshandel definiert für deren Treibhausgasemissionen feste Obergrenzen: Bis 2020 müssen diese gegenüber 2005 um 21 Prozent sinken, bis 2030 um 43 Prozent.
  • Es geht vor allem um das „Wie"
    Um die Treibhausgasreduktion politisch anzuregen, gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. Erstens ein Mengensystem, das den maximalen Treibhausgasausstoß festlegt und über handelbare Emissionszertifikate die Zuteilung ermöglicht. Der EU-Emissionshandel entspricht dieser Systematik. Zweitens ein preisbasiertes Modell, bei dem die Politik die ausgestoßenen CO2-Emissionen direkt durch einen festgelegten Preis verteuert – beispielsweise als Steuer für alle oder über eine Abgabe für einzelne Sektoren.
  • Die Chemie: ein aktiver Klimaschützer
    Die deutsche Chemieindustrie hat ihren Treibhausgasausstoß seit 1990 trotz erheblicher Produktionssteigerungen massiv reduziert. Nirgendwo sonst produziert sie so energieeffizient. Noch wichtiger: Mit ihren innovativen Lösungen ermöglicht es die Chemie auch anderen Branchen, ihre CO2-Emissionen zu senken.

Animierte Infografiken

Treibhausgasemissionen in Deutschland sinken
Anteile der Sektoren Energiewirtschaft und Industrie, Verkehr und sonstige an den deutschen Treibhausgasemissionen in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente; Entwicklung 1990 bis 2018 (Schätzung für 2018); Quelle Umweltbundesamt

Deutschland hat seinen Treibhausgasausstoß bereits erheblich gesenkt. Besonders stark tragen die über den europäischen Emissionshandel geregelten Sektoren Industrie und Energie dazu bei. - Copyright: © VCI/Umweltbundesamt

Klimaschutz ist global anzulegen
CO2-Emissionen nach Ländern/Regionen in Milliarden Tonnen 1990 und 2017; Quellen: BP Statistical Review of World Energy, VCI

Während Deutschland und die gesamte EU den Treibhausgasausstoß reduziert haben, stiegen die Emissionen in anderen Ländern - zum Teil drastisch - an. Das gilt insbesondere für Asien. - Copyright: © VCI/BP Statistical Review of World Energy

EU-Emissionshandel: Eckdaten

Der europäische Emissionshandel regelt die Treibhausgasemissionen der Industrie und der Energiewirtschaft. Er definiert feste Obergrenzen für Emissionen und deckt insgesamt rund 45 Prozent der EU-Treibhausgasemissionen ab. - Copyright: © VCI

EU-Klimaziele für Energie und Industrie
Reduktion der Treibhausgasemissionen gegenüber 2005; Zieljahre 2020 und 2030; Quelle: EU-Kommission

Die Treibhausgasreduktionsziele für Energiewirtschaft und Industrie für 2020 und 2030 werden durch feste Obergrenzen für Treibhausgasemissionen im Rahmen des EU-Emissionshandels erreicht. - Copyright: © VCI/OECD

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Dr. Pierre Gröning

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 Norbert Theihs

Norbert Theihs

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