27. April 2022 | Bericht
Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt treibhausgasneutral zu werden.
Um Wege und Lösungen zu finden, hatten der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) im Mai 2021 die Plattform Chemistry4Climate ins Leben gerufen.
Insgesamt waren über 80 Stakeholder aus der Industrie, Politik und Zivilgesellschaft bei C4C vertreten. Die beteiligten Unternehmen kamen aus den Branchen Chemie, Energie, Entsorgung, Anlagenbau Gebäude und Verkehr sowie weiteren energieintensiven Branchen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) förderte die Arbeit der Plattform.
Mit der VCI-Roadmap 2050 vom Herbst 2019 hatte die deutsche chemische Industrie bereits analysiert, ob und wenn ja wie, der Weg zu einer treibhausgas¬neutralen Chemie möglich war. Technisch war es möglich, jedoch mit zahlreichen Voraussetzungen verbunden. Vor allem wurden große Mengen an erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen benötigt, sowie eine ausreichende Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff. Ferner mussten neue Quellen für Kohlenstoff zur stofflichen Nutzung mobilisiert werden, wenn die fossilen Träger weitestgehend entfielen. Nur dann kamen die Investitionen in die neuen Technologien zustande.
Mit Chemistry4Climate sollte die Roadmap auf einen aktuellen Stand gebracht und im großen Stakeholderkreis ein neuer Technologiepfad entwickelt werden. Wie konnte die Treibhausgasneutralität bereits 2045 erreicht werden? Waren die Anforderungen hierfür umsetzbar?
Darüber hinaus hatte die Plattform den Anspruch, konkrete Empfehlungen für politische Entscheider:innen zu entwickeln. In verschiedenen Arbeitsgruppen befassten sich Expert:innen mit zentralen Themen wie Energieversorgung und -infrastruktur, Kreislaufwirtschaft und Rohstoffversorgung und den notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen für das Gelingen der Transformation.
Chemistry4Climate stellte sich außerdem der Herausforderung, die aktuellen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und damit völlig veränderte außen-, sicherheits- und energiepolitische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
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