Die Industrie erfährt einen starken Veränderungsdruck, den Endkunden-Branchen unmittelbarer spüren als solche, die in der Wertschöpfungskette weiter am Anfang stehen. Dieser Druck erreicht über die Kunden auch die Vorlieferanten. Daraus ergeben sich auch für die chemische Industrie Impulse zur Veränderung. Die vorliegende Studie analysiert die Wünsche von sechs zentralen Kundenbranchen. Sie ist eine von drei Studien, die unter dem Dach „Chemie ist Zukunft“ helfen sollen, die Zukunftsfähigkeit der Branche am Standort Deutschland zu sichern.
- Publikation
- 62 Seiten / DIN A4
- Zielgruppe
- VCI-Mitgliedsunternehmen; Kundenbranchen der Chemie; Politik; breite Öffentlichkeit
Hintergrund
Die Welt ändert sich immer schneller und teilweise grundlegend. Was heute als gesetzt gilt, kann morgen in Frage gestellt werden. Technologien, die seit mehr als 100 Jahren im Einsatz sind, wie der Verbrennungsmotor, stehen vor der Ablösung. Die Digitalisierung schafft Optionen, die bis vor kurzem nicht vorstellbar waren. Die Forderungen nach geschlossenen Kreisläufen, mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung stellen neue Anforderungen an das Produktdesign und erfordern ganz neue Technologien.
Die Industrie erfährt einen starken Veränderungsdruck, den Endkundenbranchen unmittelbarer spüren als solche, die in der Wertschöpfungskette weiter am Anfang stehen. Der Druck wird von den Kunden an die Vorlieferanten weitergeben. Insofern ergibt sich auch ein Veränderungsdruck für die chemische Industrie.
Studiendesign: Qualitative Experteneinschätzungen
Vor diesem Hintergrund hat der VCI die Unternehmensberatung SANTIAGO beauftragt, die Wünsche von sechs zentralen Kundenbranchen zu ermitteln. Dazu wurden qualitative Interviews mit Experten aus den Kundenbranchen und den Mitgliedsunternehmen des VCI durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie beruhen auf 58 qualitativen Interviews, die das Beratungsunternehmen Santiago mit Experten aus sechs zentralen Kundenbranchen und aus Mitgliedsunternehmen des VCI durchführte. Der Schwerpunkt der Befragung lag auf Deutschland und Europa. Die europäischen Ergebnisse wurden durch die Befragung einer Reihe von asiatischen und amerikanischen Experten abgesichert. Die interviewten Experten verteilen sich in ihrer Funktion über die Managementebenen Unternehmensleitung, Geschäftsbereichsleitung, Abteilungsleitung und Experten. Sie stammen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb, Einkauf, IP, Regulatory, Legal, Sustainability und New Business Development. Dadurch wurde sichergestellt, dass eine branchen- und funktionsübergreifende Bewertung stattfinden konnte und dabei stets eine Entscheiderperspektive eingenommen wurde.
Untersuchte Kundenbranchen
Bei der Auswahl der Unternehmen wurde darauf geachtet, die jeweiligen Branchen möglichst repräsentativ abzubilden und Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen und Tätigkeitsfelder zu berücksichtigen. Die Studie untersucht aktuelle Megatrends und deren Auswirkungen auf die sechs wichtigsten Kundenindustrien der chemischen Industrie:
- Transport
- Wohnungsbau
- Elektronik
- Konsumgüter
- Energie
- Ernährung
Sie leitet daraus die Anforderungen ab, die die Chemieindustrie erfüllen muss, wenn sie ihre Kundenbranchen auch zukünftig erfolgreich bedienen möchte.
Aus dem Inhalt
- Vorwort
- Executive Summary
- Innovationen in und aus der Chemie - eine Standortbestimmung
- Studiendesign und methodische Vorgehensweise
- Branchenübergreifende Megatrends
- Ökologie und Nachhaltigkeit
- Ethische und soziale Standards
- Digitalisierung, Individualisierung und Beschleunigung
- Demografischer Wandel und Urbanisierung
- Fazit: Fünf Erkenntnisse aus der Analyse der Megatrends
- Aktuelle Entwicklungen in den wichtigsten Kundenbranchen der Chemieindustrie
- Transport
- Wohnungsbau
- Elektronik
- Konsumgüter
- Ernährung
- Energie
- Zehn Anforderungen an die Chemieindustrie aus Sicht der Kundenindustrien
- Stärker in Lösungen denken
- Stärker vom Endkunden her denken
- Kreislaufwirtschaft ermöglichen
- Lebenszyklusperspektive etablieren
- Transparenz gewährleisten
- Gefahrstoffe vermeiden
- Ethische und soziale Standards enhalten
- Flexlbler produzieren
- Geschäftsmodele neu denken
- Kommunikation verbessern
- Die zehn Anforderungen der Kundenbranchen aus Sicht der chemischen Industrie
- Rahmenbedingungen und regulatorisches Umfeld
- Chancen für die Chemieindustrie
Kontext der Studie
„Chemie ist Zukunft.“ Damit diese Aussage auch morgen noch gilt, hat der VCI drei Studien in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen helfen, die Zukunftsfähigkeit der Branche am Standort Deutschland zu sichern:
- „Erwartungen der Kundenbranchen an die Chemieindustrie“ (Studiennehmer: SANTIAGO)
- „Auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen chemischen Industrie in Deutschland“ (Studiennehmer: DECHEMA und FutureCamp)
- „Wege in die Zukunft – Weichenstellung für eine nachhaltige Entwicklung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland“ (Studiennehmer: Prognos)
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Kurzfassung der Studie von SANTIAGO für den VCI: „Erwartungen der Kundenbranchen an die Chemieindustrie“
PDF | 720 kB | Stand: 26. September 2019