08. April 2020 | Information
Beim inzwischen vierten VCI-Webinar am 8. April drehte sich alles um Logistik und Verkehr in der Corona-Krise. Neben der Situation auf Straße, Schiene und Wasserstraßen, wurden darin der Transport Gefährlicher Güter sowie die Systemrelevanz und Verpackungen in der Lieferkette thematisiert. Unterstützt wurde das VCI-Team von Sabine Schultes von der Bayer AG. Die Präsentation und den Audiomitschnitt finden Sie hier zum Download.
Jörg Roth, VCI, stellte zu Beginn die Herausforderungen der aktuellen Pandemie für die Chemische Industrie und deren Logistik dar. Zudem erläuterte er, wie sich der Verband im Zusammenspiel mit anderen Betroffenen in diesem schwierigen Umfeld positioniert und welche Lösungen angeboten werden.
Situation auf Straße, Schiene und Wasserstraßen
Tilman Benzing, VCI, gab anschließend einen Überblick über die aktuelle Situation im Güterverkehr: Im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr hat sich die Lage in den vergangenen Wochen deutlich entspannt, die langen Staus haben sich aufgelöst – dazu haben sowohl die Mitteilung der Kommission zu „Green Lanes“ an den Grenzen wie auch bilaterale Verhandlungen des BMVI beigetragen. Auf den Transportwegen Schiene und den Binnenwasserstraßen läuft der Güterverkehr bislang weitestgehend ohne Einschränkungen. Die hohe Bedeutung dieser Verkehrsträger für die Chemiestandorte wird in den Planungen zur Aufrechterhaltung des Betriebes berücksichtigt – dies betrifft insbesondere die personelle Besetzung der Stellwerke (Eisenbahn), der Schleusen (Wasserstraßen) sowie der zugehörigen Betriebszentralen.
Transport Gefährlicher Güter
Aufgrund der Einschränkungen im öffentlichen Leben zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie könne es selbstverständlich auch zu Schwierigkeiten bei der Einhaltung einzelner Vorgaben des Gefahrgutbeförderungsrechts kommen, führte Sabine Schultes, Bayer AG, aus. Beispielsweise können Schulungsmaßnahmen für Gefahrgutfahrer und Gefahrgutbeauftragte nicht durchgeführt und somit Schulungsnachweise nicht erneuert oder verlängert werden. Durch die Zeichnung verschiedener multilateralen Vereinbarung wird unter anderem dieser Problematik Rechnung getragen. Zudem wurden weitere multilaterale Vereinbarungen initiiert, die ermöglichen, dass Tanks und Gefahrgutfahrzeuge, deren Termine für die wiederkehrende Prüfung oder die Zwischenprüfung überschritten wurden oder deren Fahrzeugzulassung nicht verlängert werden konnte, übergangsweise weiter eingesetzt werden können. Eine ähnliche multilaterale Vereinbarung für die wiederkehrende Prüfung von IBCs wird derzeit vom VCI angestrebt. Details zu diesen Maßnahmen und all diesen Vereinbarungen waren Bestandteil des Webinars.
Systemrelevanz und Verpackungen in der Lieferkette
Dr. Kristin Faber, VCI, berichtete, dass der VCI eine Einstufung der gesamten Chemie- und Pharmabranche als systemrelevant anstrebe, wobei die gesamte Lieferkette, angefangen vom Rohstoff bis hin zur Verpackung berücksichtigt werden sollte. Weiterhin werde derzeit nach einer Lösung für die Frist am 15. Mai zur Abgabe der Vollständigkeitserklärungen an die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) im Rahmen des Verpackungsgesetzes gesucht, da Vor-Ort-Prüfungen derzeit nicht stattfinden können. Diskutiert werde zudem eine temporäre Ausnahmegenehmigung für Verpackungen für Desinfektionsmittel.
Downloads zum Webinar
- Hier können Sie die Webinar-Charts mit vielen Detailinformationen herunterladen.
- Hier finden Sie den Mitschnitt des Webinars.
Nächster Termin:
Donnerstag, 16. April um 12 Uhr: VCI-Webinar: Leitfaden Corona-Pandemie – Handlungs- und Entscheidungshilfen für Chemieparks und Chemiestandorte
Kontakt
Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Dipl.-Kfm. Tilman Benzing
Bahntransport, Binnenhäfen, Chlor, Intralogistik, Seeverkehr, Verkehrsinfrastruktur
- E-Mail: tbenzing@vci.de
Dipl.-Ing. Jörg Roth
Gefahrgut, Ladungssicherung, Transportsicherheit, TUIS, Verkehr und Logistik
- E-Mail: jroth@vci.de